Moderation von Susanne Eckel
Track 3 "Kurzworkshops"
Die agile Arbeitswelt bietet jede Menge hilfreiche Tools, Zeremonien und Frameworks, die die Teams dabei unterstützen, sich kontinuierlich zu verbessern – vom Team Canvas über Retrospektiven bis zu Design Thinking u. v. m. Viele Manager:innen, Teams und Organisation stürzen sich darauf, als wäre es der heilige Gral, der ihnen hilft, all ihre Probleme zu lösen; nur um dann festzustellen, dass es nicht so funktioniert, wie sie es sich vorgestellt haben.
Dabei sieht es doch so einfach aus – einfach mal durch eine Checkliste gehen und dann weißte Bescheid …
Woran scheitert es denn dann? Welche Voraussetzungen braucht es, um erfolgreich eingesetzt zu werden? Hier werden wir natürlich aus unserem Nähkästchen plaudern – wir haben reichlich Erfahrungen gesammelt, die wir euch nicht vorenthalten wollen, und werden auch einen systemtheoretischen Blick darauf werfen. Gemeinsam wollen wir verschiedene Szenarien betrachten und herausarbeiten, welche – manchmal auch nur kleinen – Veränderungen in den Voraussetzungen den entscheidenden Unterschied machen: Zwischen Zeitverschwendung und Demotivation und wirklich hilfreichem Einsatz. Als Beispiel wird uns ein "Agile Maturity Assessment" (Tool) dienen; ein Tool das Manager:innen magisch anzuziehen scheint.
Key Takeaways
Tools sind ein Vehikel um sich weiter zu entwickeln.
Sie sind kein Versprechen, wie ein 5 Punkte Plan.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein.
Was ist der Purpose/ Sinn des Einsatzes aus versch. Sichten.
Echten Fortschritt verstehen und sichtbar machen.
Zielgruppe
Führungskräfte, Coaches, Scrum Master
Referent:innen: Kai Brausewetter & Susanne Franke, TUI
Metriken sind toll! "0 Fehler in allen automatisierten Tests" ist ein Muss für jedes Team, das ernsthaft agil arbeiten will. Aber wie sieht es aus mit "Sprint Efficiency"? Oder mit "Number of Bugs fixed per Sprint"? Und sollten wir nicht das Gehalt an solche Metriken binden?
In diesem Workshop beschäftigen wir uns damit, woran man sinnvolle Metriken erkennt. Und auch weniger sinnvolle. Und warum praktisch jede Metrik genau das Gegenteil von dem bewirken kann, was man beabsichtigt. Und wie man das verhindern kann. Und warum es in Griechenland so viele Häuser gibt, bei denen das Erdgeschoss im Rohbau ist. Und was es mit deiner agilen Lieblingsmetrik auf sich hat. Und warum die Englischen Kolonialbehörden eine Kobraplage verursacht haben. Und was du sonst noch über Metriken wissen wolltest und dich nie zu fragen getraut hast.
Ich wette mit dir, dass die Chance, dass dieser interaktive Workshop deine Sicht auf Metriken radikal verändert, größer ist als 50% – wie auch immer das gemessen werden kann...
Key Takeaways
Wir erarbeiten in dem Workshop einen Beurteilungsrahmen für Metriken und erproben ihn mit Deinen Metriken. Du lernst, Metriken nach Relevanz, Aussagekraft und Verzerrungspotenzial zu charakterisieren.
Zielgruppe
Agile Coaches, Führungspersönlichkeiten, Manager
Referent: Jens Coldewey, improuv
Die iteratec GmbH befindet sich im ständigen Wandel, um den Anforderungen von Mitarbeitenden und Markt mindestens gerecht zu werden oder bestenfalls voraus zu sein. Im Sinne der Erhaltung der einzigartigen Unternehmenskultur wurde vor einigen Jahren eine Genossenschaft zur Eigentümernachfolge gegründet, deren Mitglieder nur Angestellte der iteratec sein können – es entsteht ein Mitarbeitenden-geführtes Unternehmen. Nun gilt es, auch Strategiearbeit partizipativer zu gestalten, indem wir sie aus der alleinigen Verantwortung der Geschäftsführung in querschnittliche Boards besetzt mit Mitarbeitenden verschiedener Rollen, Generationen und Standorte überführen.
Die Strategiearbeit wird seit Ende 2022 in vier sog. Strategie-Boards mit jeweils sechs Mitgliedern erledigt, die weitreichende Freiheiten genießen und z. T. über Fachbereiche, z. T. über themenbezogene Arbeitsgruppen eng in die Organisation eingebettet sind. Ein übergreifendes Entscheidungsgremium, dem neben den Board-Mitgliedern auch die Geschäftsleitung aus den Standorten angehört, tagt zweimal im Jahr, um die weitreichenden Entscheidungen gemeinsam im Konsent zu treffen. Begleitet werden die Boards durch ein sog. Agile Office bestehend aus Agile Coaches, die die Zusammenarbeit in und zwischen den Boards unterstützen und weiterentwickeln.
Key Takeaways
Hier erfährst du, wie die iteratec als Unternehmen mit knapp 500 Mitarbeitenden ihre Strategie unter breiter Einbindung (verschiedener Rollen, Generationen und Standorte) seit Ende 2022 entwickelt. Wir teilen mit dir unsere Erfahrungen, Highlights und Schmerzen aus zwei Perspektiven – aus der Sicht eines Mitglieds der Geschäftsleitung und aus der eines Agile Coaches.
Zielgruppe
Management, Agile Coaches, Organisationsentwickelnde
Referent:innen: Andreas Erber & Wibke Jürgens, iteratec
Nach einer Umstrukturierung der IT im Jahr 2019 wurde Hanna Beyer Führungskraft eines Teams aus Menschen, die aufgrund ihrer Aufgaben im IT-Betrieb bisher sehr klassisch geführt wurden. Parallel erweiterte sich das Team durch Recruiting von außen, um neue Aufgabenschwerpunkte abdecken zu können. Der in der HDI in 2019 begonnene Transformationsprozess hin zu einer agilen Ablauforganisation nach SAFE erforderte für die Abteilung ein grundlegendes Umdenken in der Führungsmethodik. Mittlerweile ist der ehemalige IT-Betrieb als IT-Operations ein integraler Bestandteil in der agilen Ablauforganisation.
In 2023 wurde dann im Zuge der agilen Transformation in der HDI AG in Deutschland die Trennung der disziplinarischen von der fachlichen Führung auch in der agilen Aufbauorganisation verankert und die Rollen der Area sowie Chapter Leads implementiert.
Aufbauend auf den Erfahrungen aus 4 Jahren Führungsarbeit übernahm Hanna Beyer ein neues Team, welches bereits fest in der agilen Ablauforganisation eingebunden ist. Wie ließ sich hier das Mindset der Hybriden Führung in der Rolle der Chapter Lead umsetzen?
Du erfährst in dieser Session, mit welchen agilen Führungselementen – beruhend auf agilen Wurzeln und agilem Mindset –, kombiniert mit Elementen aus Management 2.0 ein hybrider Führungsstil entstand. Dabei wurden in den transaktionalen bzw. partiell auch transaktionalen Führungsstil agile Elemente und Erkenntnisse des Change Managements inkludiert. Im Mittelpunkt der hybriden Führung steht die zentrale Orientierung am Menschen als Individuum, welches die Basis des Vertrauensaufbaus bildet. Die Rolle der Führungskraft an sich wird dabei neu gedacht und kann eine Blaupause sein, wie menschenzentrierte Führung im agilen Arbeitsumfeld funktionieren kann.
Gemeinsam mit euch möchte ich dann im 2. Teil der Session überlegen, welche Elemente in der Führungsarbeit gut geeignet sind, um agile Ideen in ursprünglich klassisch geführten Kontexten einzubringen. Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf spannende Diskussionen!
Hinweis: Hybride Führung bezieht sich hier nicht auf die Mischung aus remote und onsite-Führung. Dieser Aspekt wird aber explizit mit betrachtet, da sich der hybride Führungsstil auch im Kontext von New Work bewährt hat.
Key Takeaways
- Du erfährst, wie du Menschen, die bislang klassische Führung gewohnt sind, für agiles Arbeiten begeistern kannst
- Du lernst in meinem Vortrag, wie du einen Führungsstil entwickeln kannst, der den Menschen im Mittelpunkt hat und diesen zur Übernahme echter Selbstverantwortung motiviert
- Du erfährst, wie sich Elemente des agilen Arbeitens in die disziplinarische Führung integrieren lassen
Zielgruppe
Führungskräfte (fachlich/ disziplinarisch), Personalentwickler, Transformation/ Change Agents
Referentin: Hanna Beyer, HDI
Susanne Eckel
Ursprünglich war mein Plan, als Lehrerin in der Schule Musik und Chemie und an der Hochschule Musiktheorie zu vermitteln – heute bin ich froh, diesen Plan verworfen zu haben. Menschen stehen für mich allerdings immer noch im Zentrum, und so unterstütze ich bei celebrate company als Chapter Lead mit meinem Team von Agilen Coaches Teams und die Organisation dabei, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln: Mit einem feinen Gleichgewicht zwischen einfach-mal-machen-Mentalität und meinem Blick auf die Menschen. Besonders interessiert mich dabei die Begleitung von Führungskräften.
